Luzi ging zu ihr rüber und legte einen Arm um ihre Schulter. Hey, Kopf hoch. Es ist ja immerhin niemandem etwas passiert und unser Brummbär ist für gewöhnlich auch netter. Aber nach so einer Aktion ist ja klar, dass einem da die Nerven schon mal etwas blank liegen... Aufmunternd strich er ihr über den Rücken. Er konnte die Gedanken und Gefühle der anderen nachvollziehen, doch was nützte es ihnen ihr in dieser Situation zu misstrauen? Vorallem da sie ja nun zusammen arbeiten wollten...
Komm, setz dich jetzt erst mal und ich hol uns in der Zeit kurz einen Kaffee. Er lächelte sie aufmunternd an und verließ das Zimmer. Kurz darauf kam er mit zwei Tassen zurück und reichte ihr eine. Hier. Mach dir keine Sorgen. Und deiner Freundin geht es sicherlich auch gut. Wieder lächelte er ihr zu.
Nach einer ganzen Weile kam Shiryoku wieder zu sich. Es musste wohl bereits schon früh morgens gewesen sein, immerhin sah sie schon, wie sich der Himmel über den Bergen etwas erhellte. Ach, so 'n Mist! ...Callidus wird sich sicherlich 'n Haufen Sorgen machen... Sie raffte sich auf und stieg über die Trümmer hinweg. Allerdings...konnte sie es einfach so lassen? Ein riesiger Trümmerhaufen an dem Ort, wo die Geister ihrer Ahnen ruhten? Nein... So ging das nicht. Gut Süße, noch einmal Kräfte sammeln! Sie schloss ihre Augen und verschränkte ihre Hände ineinander, so als würde sie beten. Sie konzentrierte sich völlig auf die Energieströme in ihrem Körper und begann sie zu bündeln und auf ihre Hände zu richten, wo sie aufeinander trafen und anfingen wie bei einem Unwetter kalte gegen warme Luft zu kämpfen. Hoch konzentriert löste sie ihre Hände voneinander und richtete ihren rechten Arm gen Himmel, während sie sich hinkniete und ihre linke Hand auf den Boden, direkt vor diesen gigantischen Trümmerhaufen, drückte. Fahre herab, gesand als Blitz, schlage ein und schaffe, was dieser Ort verdient!! In diesem Moment fuhr ein blitzähnlicher Energiestrahl herab, drang in ihren rechten Arm ein, wurde von ihrem Körper weitergeleitet, gereinigt, sodass nur noch die pure Energie übrig blieb, und weiter geleitet!
Sie atmete schwer und als sie ihre Augen wieder öffnete, war der Trümmerberg verschwunden und ein riesiges Denkmal war zu sehen. Es war aus massivem Stahl und jeder einzelne, welcher hier gefallen war, war mit seinem Namen in diesem 82 Meter hohem Denkmal verewigt worden. Puh, ganz schön anstrengen natürliche Energie zu verwerten... Aber so sieht es doch gleich viel schöner aus. Sie lächelte zufrieden und schwelgte noch eine Weile in Erinnerungen, ehe ihr etwas einfiel! Ah, verdammter Mist! Ich muss jetzt aber echt langsam wieder zurück!
2 Stunden später. Die Sonne war bereits am Horizont zu sehen und die ersten Hähne hatten bereits geschriehen.
Shiryoku ritt durch die Kanalisation zurück. Zu groß die Gefahr doch entdeckt zuwerden um diese Zeit. Bald kam sie auch wieder am Hauptquartier der Spielmänner an, brachte das Pferd unter und betrat dieses. Morgen Leute. Habt ihr Callidus gesehen? Ich muss ihr etwas sagen. Natürlich hatte sie den komischen Vogel von gestern Abend noch nicht vergessen und wollte Callidus darauf ansprechen.