~Wayward Princesses~ [2er RPG; Cloudy & Kazu || +16]

Calvis machte unterdessen Besorgungen. Pelze, Stoffe, Essen, Trinken und neues Schreibpapier. Als er später nach Hause kam lief er direkt in Falks Zimmer um einige Sachen mit ihm zu besprechen.

Bis zum Abend hatte Eleonore Alex weggeschickt und den anderen weiter Auskunft gegeben. Außerdem hatte sie trainiert, gegessen und sich dann in den Wald verzogen um nachzudenken. Sie hatte Anders ohne jeden Grund gebeten, sich mit ihr zu treffen. Allein. Vielleicht wollte ihr Unterbewusstsein, dass sie sich ihrer Furcht stellte. Ich bin keine Prinzessin mehr, ich sollte keine Angst haben. Und dennoch. Dann stellte sie fest, dass die Sonne langsam unterging. Mit zittrigen Knien lief sie zum Fluss. Dort setzte sie sich auf einen Stein und drückte gegen ihre Fingerknöchel, sodass sie knackten.

Was besorgt Euch, Prinzessin?fragte Anders, welcher hinter ihr stand.

Eleonore schreckte hoch und und drehte sich zu ihm. Mich soll etwas besorgen? A-ach mich besorgt doch nichts... Sie bemerkte wie unglaubwürdig ihr gestottere war und atmete durch. Es hilft ja nichts. seufzte sie. Ihr Blick fiel zur untergehenden Sonne. Wir kennen uns schon ziemlich lange, nicht war? Sie musste lächeln, als sie sich an ihr erstes aufeinander treffen erinnerte.
Sie beide waren noch etwas jünger gewesen. Sie gerade mal dreizehn, er schon achtzehn. Er war ganz anders gewesen. Unsicherer. Gerade erst zum Soldat am Hofe geworden. Aber schon immer ein guter Kämpfer. Sie hatte sich hinaus geschlichen um sich die Schwerter anzusehen und er wollte diese gerade wegräumen. Er trug also die schweren Schwerter und als er sie erblickt hatte, waren sie ihm herunter gefallen. "A-Abend, Prinzessin!" hatte er gestottert...vor einer fünf Jahre jüngeren so unsicher zu sein, das fand Eleonore urkomisch.
Irgendwie war es über die Jahre immer er gewesen, der sie erwischt hatte. Irgendwann begann er ernster zu werden, wurde zum Hauptmann. Und sie war immer dieses verspielte Mädchen geblieben. Und vor zwei Jahren hatte er begonnen, sie zu lehren.
Sieben Jahre... flüsterte sie. Dann sah sie ihn an. Erinnert Ihr Euch noch? lächelte sie.

Anders lächelte. Ja, tue ich

Ich bin froh, dass wir uns näher gekommen sind. Also, Freunde, meine ich. Sie lachte. Ist das nicht seltsam? Jede Prinzessin hat ihr Märchen vom strahlenden Ritter und ich? Ich bin der Ritter. Sie musste noch stärker lachen.

Naja..so ganz Ritter seit Ihr ja zum Glück nichtlachte Anders

Zum Glück? Was soll das denn heißen? Ihr hättet weniger Probleme, wenn ich ein Mann wäre. grinste sie.

Denkt Ihrlachte er weiter.


Marissa setzte sich auf eine Bank, welche im Garten stand. Und grübelte nach. Sie konnte sich nicht auf einen Text konzentrieren. Zu viel machte ihr Gedanken. Sie zog die Knie an und legte ihren Kopf darauf.

Natürlich! Wir müssten nicht mal hier sein! Ihr hättet mich lehren dürfen, inzwischen hätte ich eine Frau und mein Vater hätte keine Probleme. Jeder wäre zufrieden. Ihr lächeln schwand mit jedem Wort.

Anders lächelte und umarmte sie. Na dann sollte ich doch froh sein lächelte er.

Marissa kamen die Tränen, obwohl sie doch glücklich war. Sie hatte keinen Grund zu weinen, warum tat sie es also?

Eleonore musste erstmal umschalten. Was passierte hier gerade? Sie legte ihre Arme um ihn. Und warum...? ihre Stimme war nicht mehr als ein flüstern.

Calvis kam abends aus Falks Zimmer. Und schon haben wir wieder einen Plan. er lächelte und setzte sich in der Küche an den Tisch.

Weil das sonst etwas komisch wäreflüsterte er und küsste sie.


Marissa kam mit leicht roten Augen in die Küche, sie bemerkte Calvis gar nicht. Sie nahm sich mehrere Äpfel, Wasser, Zucker und Zimt. Dann machte sie sich daran die Äpfel mit noch ein paar Trauben einzukochen.

Eleonore musste sich leicht auf die Zehenspitzen stellen, ihr Arme wanderten um seinen Hals. Alles war egal, wichtig war plötzlich nur, das dieser Moment endlich gekommen war. Als sie sich von seinen Lippen trennen konnte flüsterte sie lächelnd. Das wäre allerdings komisch... Dann seufzte sie glücklich. Endlich. lachte sie kurz, aber unendlich froh.

Calvis richtete sich leise auf und umarmte sie von hinten. Und Prinzessin, wie ist es gelaufen?

Auch Anders lächelte. Und jetzt, Prinzessin?

Marissa erschrak und schlug leicht nach ihm. ..Ich weiss es selbst nicht meinte sie und lehnte sich dann an ihn

Sie grinste und sprang auf ihn, sodass sie zusammen in den Fluss fielen.

Calvis bemerkte ihre geröteten Augen. Hey... Er hob ihr Kinn mit seiner Hand. Hey, hey, hey was ist denn los? Alles okay? Er sah ihr besorgt in die Augen.

Anders lachte, hob aber ihren Kopf damit sie sich ihn nicht aufschlägt.


Marissa nickte und küsste ihn, dann kuschelte sie sich an ihn. Ich glaub ich muss mich einfach noch daran gewöhnen, aber mach dir keine Sorgenmeinte sie lächelnd und wendete sich wieder dem Obst zu. Die Küche war schon erfüllt von dem süßlich-saurem Duft, der Äpfel, Trauben und des Zimts.

Sie grinste ihn an. Huch, wie ungeschickt von mir.

Calvis versuchte nicht im Weg zu stehen, wich aber auch nicht von ihrer Seite. Wie du meinst, Prinzessin. Oh übrigens, ich habe mit Falk gesprochen. Heute mittag kam ein neuer Auftrag. Wir müssen morgen mittag los.

Anders grinste , stand auf, schulterte sie und lief etwas in den Wald.


Wohin?fragte sie und ihre Augen leuchteten.

Eleonore atmete tief die frische Luft ein. Ihre Kleidung war natürlich nass, deshalb fror sie etwas. Wir sollten aufpassen, dass wir nicht zu lange so herumlaufen. Wir können es uns nicht leisten krank zu werden. lächelte sie und beugte sich etwas zu Anders Gesicht herab.

Leider wird es wohl etwas kühler, es geht in den Norden. lächelte er. Ich muss nur darauf achten, hier genug Nachrichten zu hinterlassen. Damit die Briefe deiner Schwester, falls welche kommen, auch ihren Weg zu uns finden.

Anders lächelte und setzte sie auf einen Stein ab. Der Mond schien über das weite Feld, vor ihnen und die Nacht war klar.


Meinst du wirklich das es klappen wird?fragte Marissa und sie sah ihn leicht betrübt an.

Sie sah zu Anders hoch. Anders? Es war nach all den Jahren immer noch seltsam seinen Namen auszusprechen. Und jetzt, nachdem sie sich so nah gekommen waren ging er ihr auch mehr wie der Wunsch nach noch viel mehr über die Lippen. Ich sie zögerte. Ich kann das alles gar nicht wirklich erfassen... sie sah zum Mond. Dann stand sie auf und kuschelte sich an ihn. Ich liebe dich... murmelte sie in seinen Hals und küsste diesen sanft.

Calvis lächelte. Natürlich! Wenn ich dir etwas versprechen kann, dann das. Er grinste und nahm sich eine der Trauben.

Anders lächelte und drückte sie noch etwas mehr an sich.


Marissa lächelte ihn glücklich an Danke sie füllte das abgekühlte Mus in die Schnappgläser und verstaute sie bei dem restlichen Proviant. Dann kam ihr eine Idee. Sie schnappte sich Calvis Hand und zog ihn mit außer Haus.

Sollten wir nicht langsam zurück? flüsterte sie nach einigen Minuten.

Calvis ließ sich ziehen.

Anders ließ wiederwillig von ihr ab und zusammen kehrten sie zurück.


Marissa zog ihn zu dem Teich vor dem Dorf. Im Mondlicht schimmerte alles. Sie drehte sich zu Calvis um und lächelte ihn sanft an.

Als sie im Lager ankamen, saßen einige noch am Feuer. Natürlich bekamen sie seltsame Blicke. Eleonore versuchte nicht hinzusehen. Dennoch kletterte sie, als es um die Entscheidung ging, in Anders Zelt statt in ihres.

Calvis hatte ein stummes lächeln auf den Lippen und legte den Kopf leicht schief.