~Wayward Princesses~ [2er RPG; Cloudy & Kazu || +16]

Die Männer und Marissa nickten. Sie setzten ab und richteten das Lager. Marissa ging sich etwas die Beine vertreten und dachte an ihre Schwester. Ob sie in Gefahr war?

Calvis half natürlich beim Aufbau und sah sich dann in der Nähe um. Leider kein Fluss in der Nähe. Er kletterte auf einen der hohen Bäume, um eine bessere Übersicht zu erlangen.

Marissa setzte sich auf einen Stein. Schwesterherz..ich hoffe dir geht es gut..ich habe das Gefühl das etwas schreckliches passieren wird..pass auf dich auf..mir geht es gut und es ist schön..aber ich vermisse dich..dachte sie. Wow..jetzt rede ich schon in meinen Gedanken mit anderen..meinte sie kopfschüttelnd.

Anders blieb als einziger wach um Wache zu halten. Kurz nach Sonnenaufgang würden sie England erreichen.

Er konnte ihr Lager sehen. Und eine kleine Lichtung, die von einer Felswand umrandet wurde. Wow, sowas habe ich bei bestem Willen noch nicht gesehen. Er genoss die Aussicht, kletterte aber bald wieder herunter. Außer der Lichtung war nichts nennenswertes in der Nähe, er lief zurück zum Lager wo tatsächlich schon Stille herrschte. Er hatte wohl viel von seinen Freunden abverlangt. Er setzte sich an das langsam erlischende Feuer und wartete auf Marissa.

Eleonore schlief am Abend unruhig ein, so verlief auch der Rest ihrer Nacht.

Marissa blieb noch eine ganze Weile auf dem Stein sitzen, kehrte aber dann zum Lager zurück. Sie nahm Calvis bei der Hand und bugsierte ihn auf die Felle. Sie bettete ihren Kopf auf seiner Brust und versuchte Schlaf zu bekommen.

Du bist unruhig, Liebste. Er legte seinen Arm um sie. Kann ich es irgendwie besser machen? flüsterte er und strich mit der anderen Hand über ihr Haar.

Nein..ich weiss nicht..es ist ein komisches Gefühl..ich weiss nicht woher es kommt, aber es fühlt sich so an als ob etwas schreckliches passieren wird gab sie zu und sah zu Calvis auf.

Das ist beunruhigend. Auf was bezieht sich dein Gefühl? Calvis blickte besorgt. Er nahm ihr "komisches Gefühl" ernst. Beim letzten Mal wurde es ja auch bestätigt.

Meine Schwester..ich..ich hab auch geträumt das sie und Anders am Galgen hängen werden..seit dem ist immer wieder dieses Gefühl gekommen aber jetzt lässt es mich nicht mehr in Ruhe... sie lehnte sich an ihn.

Er überlegte kurz. Willst du, dass wir zurückgehen? fragte er ruhig.

Wenn würde nur ich gehen, ich werde nicht euer Leben aufs Spiel setzten weil mich ein komisches Gefühl plagtmeinte sie ernst und sah ihn ernst an.

Er lächelte. Ich kann dich nicht allein gehen lassen. Was, wenn dir etwas zustößt? Er strich ihr über die Wange.

Ich werde nicht riskieren dich oder jemand anderen zu verlierenmeinte sie in und ihr Ton lies keinen sanften Widerspruch mehr zu.

Calvis seufzte tief. Nein. Dann wirst du nicht gehen. Er schob sie von sich herunter und setzte sich auf. Überleg doch mal, wir sind in der gleichen Situation. Du würdest dich in Gefahr begeben, wenn etwas passieren sollte was soll ich dann noch tun? Wenn wir aber beide gehen, dann verlieren wir uns wenigstens nicht gegenseitig...sondern...sind im schlimmsten Fall wenigstens zusammen. Er legte die Hände über sein Gesicht. Kurz herrschte Stille, dann drehte er sich wieder zu ihr. Verstehst du das?

Was ist mit deinen Mänern? Deiner Musik? Ihr macht so viele Glücklich, ich will nicht das du das aufgibst meinte sie und lehnte sich an ihn. ..na gut..ich werde nicht alleine gehen..aber wenn du am Galgen endest...bete einfach dafür das dies nicht geschiehtmeinte sie und lächelte ihn an. Draußen hörte man eine Eule schreien.

Calvis sah kurz durch den Schlitz des Zelts. Dann sah er wieder sie an. Das ist schon okay...Falk ist ein grandioser Sänger und hält die Männer gut zusammen, wir werden schriftlich in Kontakt bleiben und wenn wir alles erledigt haben zu ihnen zurückkehren. Er lächelte aufmunternd. Wann willst du los? Soll ich jetzt noch schnell mit Falk reden oder hat das Zeit bis morgen?

Wenn du willst kannst du noch schlafenlächelte sie und gab ihm einen Kuss. Dann ging sie hinaus zur erkalteten Feuerstelle und ließ sich nieder. An Schlaf war nicht zu denken und sie wollte Calvis seine Ruhe gönnen.

Calvis schlief zwar unruhig, aber er schlief immerhin.

Als die Sonne aufging, sattelte Marissa leise ihr Pferd und nahm etwas von dem Proviant mit. Sie sattelte auch Calvis Pferd, sodass alles schon gepackt war.


Endlich kam Land in Sicht die Männer jubelten und winkten einigen Fischern zu.

Calvis erwachte von den Sonnenstrahlen. Leise verließ er das Zelt und lief zu Falks. Nur wenige Sekunden später kam er wieder heraus und lief zu Marissa. Ich weiß, dass klingt töricht aber ich hatte schon befürchtet du seist ohne mich fort. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Weil du nicht bei mir warst, als ich erwachte.

Eleonore bekam davon nichts mit. Sie saß auf dem Bett in ihrer Kammer, die Ellenbogen auf die Knie gestützt und in den Händen ihren Kopf stierte sie den Boden an. Der Schlaf hatte nichts gebracht außer noch mehr Unruhe, schmerzende Augen und leichte Schüttelfrost. Ihre Gedanken huschten immer wieder zwischen ihrer Schwester, ihrem Vater und Anders umher. Nicht mal bei dem Kampf gegen die Nord hatte sie solche Angst verspürt.

Marissa zwang sich zu einem lachen und saß auf. Sobald auch Calvis aufsaß, galoppierte sie los.



Anders feierte mit den anderen und da war auch endlich der Hafen. Viele Leute standen schon am Ufer und winkten fröhlich.

Ich habe langsam auch kein gutes Gefühl mehr bei dieser Angelegenheit. Calvis grübelte stumm vor sich hin, während sie so schnell es ging Richtung alter Heimat ritten.

Die Schreie drangen nun auch an Eleonores Ohr. Entsetzt sah sie die Wand an, stand auf und verließ das Zimmer. An Deck machte sie sich so klein und unauffällig wie möglich. Alles schelmische, starke und selbstsichere war aus ihr gewichen. Sie bemerkte, dass sie ihren Mantel nicht anhatte, alle konnten sie erkennen. Einige taten es bereits. Sie eilte zu Anders und berührte sanft seinen Arm. Wir sollten uns beeilen. flüsterte sie ihm mit fester Stimme ins Ohr, obwohl ihr Magen sich schmerzhaft und voller Angst zusammenzog.

Marissa holte alles aus ihrem Pferd heraus, aber anscheinend merkte selbst ihr Pferd das es sich beeilen musste.


Anders nickte. Sie legten an und in einem günstigen Moment stahl er sich mit Eleonore davon, Richtung Königshof.

Als sich das riesige Schloss vor ihnen Aufbaute blieb Eleonore stehen. Sie sah Anders mit gehetztem Blick an und fiel ihm dann um den Hals, um ihn zu Küssen. Egal was passiert, ich liebe dich. Schon damals als du neu hier warst. Ich will das du das weißt, okay?

Anders lachte und küsste sie ebenfalls. Zusammen gingen sie in das Schloss.


Marissa und Calvis waren ebenfalls angekommen. Marissa sah noch einmal zu Calvis und lief dann Richtung Palast. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und..doch da sah sie jemand..ein Mädchen..sie rannte los und umarmte sie von hinten. Anders wollte schon das Schwert zücken erkannte aber dann die zweite Prinzessin. Du musst hier wegmeinte Marissa zu ihrer Schwester und sah ihr in die Augen.Von weiten hörte man wieder eine Eule schreien.