~Wayward Princesses~ [2er RPG; Cloudy & Kazu || +16]

Als die beiden zurrechtgemacht waren, wurden sie hinausgeschleppt. Marissa zitterte vor Angst. Nun standen alle vier auf dem Schafott. Daneben standen die beiden Scheiterhaufen. Der König erhob sich von seinem Sitz auf dem Balkon und das Volk fiel in Schweigen. Mein Volk, eine schreckliche Tat wurde begangen, meine Töchter wurden zu Hexen gemacht durch diese beiden Männer!Wollt Ihr nicht auch das wir der Hexerei ein Ende setzen? Das Volk johlte zustimmend. Marissa sah hinauf auf den Balkon und sah König Jefrey neben ihrem Vater stehen welcher grinste. Die Wachen schnappten sich die vier. Anders und Eleonore wurde der Galgen umgehängt und Marissa und Calvis auf dem Scheiterhaufen fest gemacht.
Anders sah zu Eleonore hinüber.
Die Fackeln wurden gezündet und der Schafsrichter näherte sich Marissa. Sie biss sich vor angst die Lippe blutig und versuchte die Tränen in Schach zu halten. Du wolltest doch das ich dich bestrafe Eleonore, hier hast du deine Strafe. Mit diesen Worten fiel die Fackel ins Reisig und langsam fing es an zu kokeln.

Eleonore hob den Kopf nach oben, sie wollte stark wirken, selbst jetzt. Ihre Tränen hielt sie gerade noch so zurück, ebenso wie das Schluchzen, dass sich den Weg hinaus suchen wollte. Sie biss sich heftig auf die Unterlippe, um ihre Gefühle in Schach zu behalten. Du wirst schon noch das bekommen, was du verdienst. Sie klang herrschender als sie es sich zugetraut hatte und war sich eigentlich gar nicht sicher ob sie Jefrey oder ihren Vater gemeint hatte.

Calvis kniff die Augen zusammen. Der Geruch des Feuers, das Knacken, es war so nah und er konnte es nicht ertragen. Sein Kopf drehte sich auf die andere Seite. Ich habe nie an Übernatürliches geglaubt. Aber egal wer mich jetzt hört, lass es schnell geschehen oder stoppe es endlich, bevor mein Herz zerbricht.

Anders konnte nicht anders als gebannt auf die beiden Prinzessinnen zu sehen. Sie waren immer fröhlich, lachten und liebten ihr Leben. Warum warf der König all das weg?

Der Rauch biss in Marissas Augen und Lunge und sie fing an zu husten. Die Flammen kamen auch immer näher an sie heran.

Schweig, Weib und ergebe dich deinem Schicksalherrschte Jefrey sie an.

Ein Schicksal das Eurer Würdiger wäre als mir. lachte sie. Wenn sie schon sterben musste, dann wollte sie nochmal ihren Spaß mit diesem Hundesohn haben.

Calvis blick wanderte wieder zu Falk. Dieser sah ziemlich nachdenklich aus, aber hektisch nachdenkend. Lass es, es gibt nichts, was du tun kannst, alter Freund... er lächelte verzweifelt.

Jefrey biss die Zähne zusammen und beruihgte sich. Er würde sich nicht auf sie einlassen.


Marissa versuchte instinktiv den Flammen zu entkommen, obwohl sie wusste das es kein entkommen gab. Marissa weinte bitterlich aber das Feuer war so laut das man es wahrscheinlich gar nicht hörte. Die Flammen waren nur noch eine Handbreit von ihr entfernt. Sie wusste das sie schreien würde aber dagegen konnte sie nichts mehr tun. Ich danke dir Calvis..und ich danke dir auch Schwesterdachte sie sich.

Was denn? Hat es Euch die Sprache verschlagen? Ein dummes Weibsbild wie ich schafft es Euch zu demütigen vor der versammelten Stadt? Wie armselig Ihr doch seid. Selbst jetzt löst Ihr Euer Problem ohne Ehre und lasst meine Schwester und ihren Freund verbrennen und mich und den besten Schwertkämpfer hängen! Und dann habt Ihr es auch noch nötig all dies hinter dem Schutz meines Vaters zu tun. sie schüttelte grinsend den Kopf. Verflucht, gleich ist das Feuer zu nah...es bringt nichts! Von außen ließ sie sich nichts anmerken aber innerlich zerbrach sie fast.

Es tut mir so leid... flüsterte Calvis. Nicht nur, dass er es nicht verhindern konnte, sondern auch, dass er nicht hinsehen konnte.

Na wartetzischte und stand keine Minute später selbst auf dem Schafott und sah Eleonore wütend an.


Marissa bekam immer schwerer Luft und hustete nur noch. Und dann spürte sie heißen Schmerz. Ihr Kleid hatte Feuer gefangen. Das Feuer fraß sich durch das Kleid und auf ihre Beine. Sie biss so fest wie möglich die Zähne zusammen doch sie hielt den Schmerz einfach nicht mehr aus und schrie.

Was ist denn? Plötzlich den Mut gefunden persönlich anzutreten? Wie wäre es? Ein Kampf bis in den Tod? Du trittst gegen mich, eine Frau, an. Sterbe ich, tötest du die anderen. Stirbst du...nun ja. Was sagst du? Allmählich wurde sie nervös. Das Feuer musste dringend aus. Sag jetzt ja nicht nein! Bitte stimme zu! Damit wäre sowieso nur Jefrey aus dem Weg, ihr Väter wäre auch noch ein Problem aber sie hätten fürs Erste eine Chance.

Aber eure Schwester ist doch schon so gut wie totmeinte er grinsend. Und sah sich das Feuerspektakel an.

Marissa wurde schlecht von dem Geruch ihrer verbrennenden Haut.

Ihr müsst nur das Feuer löschen. Herr im Himmel stellt Euch nicht so an, Idiot!

Plötzlich zischte es. Einige Eimer Wasser wurden über das Feuer gekippt. Calvis sah auf. Jeder der Spielmänner hatte einen Eimer in der Hand.

Geht auf ihren Vorschlag ein. Gegen eine Frau werdet Ihr ja wohl nichts zu befürchten haben. erklärte Falk.

Eleonore sah den älteren Herrn verwirrt an. Dann dachte sie es sich schon. Aber sie wurde etwas nervös, hoffentlich regte das Jefrey nun nicht wieder auf...

Jefrey holte tief Luft ehe er Eleonore fest an sah. Nun Gut er machte sie los und gab ihr von einer Wache ein Schwert. Er selbst legte sein ab und nahm ebenfalls eins von der Wache. Ich will ja nicht das es heißt ich würde unfair kämpfen grinste er.


Marissa hustete und schnappte nach Luft. Ihr Bein brannte noch immer wie Feuer, die Hitze war auch noch da, aber es war nicht mehr so unerträglich hell. Sie öffnete die Augen und sah ihre Schwester wie sie gegen Jefrey kämpfen wollte. Sie wollte etwas rufen, aber ihre Kehle war so trocken das sie keinen Ton herausbrachte.

Tut mir leid, ich kann dir noch nicht helfen, Prinzessin. Sie würden mich daran hindern... flüsterte Falk. Wir müssen warten, bis sie es geschafft hat...

Natürlich nicht... gab sie zurück und schwang das Schwert einige Male in der Hand. Dann atmete sie tief ein und aus. Okay...also ich bin bereit.

Marissa sah wie Anders gebannt zu Eleonore und Jefrey. Jefrey attackierte sie und drägte sie gleich an den Rand des Schafotts.

Eleonore ließ sich drängen. Am Rand trat sie heftig auf eine der Holzplanken, sodass diese hochschnellte und Jefrey einen Hieb versetzte. Das mag nicht schmerzhaft gewesen sein, aber eine Ablenkung. Sie machte einen Stich-hieb um ihn zurück auf seine Seite zu bringen.

Sie ist gar nicht mal so dumm. flüsterte Calvis.

Anders grinste als er sie kämpfen sah. Das war seine Angebetete und Geliebte.



Jefrey wich geschickt aus und startete einen neuen Angriff.

Eleonore grinste und hob die Hand, mit der sie das Schwert nicht hob erst in die Luft und legte sie dann auf ihren Rücken. Das schaffe ich ja sogar so. Sie schlug sein Schwert zur Seite und setzte auf einen Hieb von oben herab.

Jefrey trat ihr die Beine weg und stellte sich mit seinem Fuß auf ihr Handgelenk.

Sie keuchte auf und ließ ihr Schwert fallen. Sie nahm ihre zweite Hand hinterm Rücken hervor und drückte gegen seine Kniekehle, sodass er zu Boden sinken musste. Dann versetzte sie ihm einen Faustschlag ins Gesicht, damit er ins Schwanken geriet. Hastig griff sie wieder nach ihrem Schwert um dann aufstehen zu können und dem endlich ein Ende zu setzen.

Jefrey war so benommen von dem Schlag das ihm kurz schwarz vor Augen wurde.

Eleonore richtete sich auf und hob ihm das Schwert an die Kehle. Ich würde mich jetzt nicht bewegen, Jefrey. sagte sie mit ruhiger Stimme.

Calvis grinste. Na los bring es zu Ende! jubelte er.

Jefrey sah finster zu Calvis und schleuderte einen Dolch in seine Richtung welcher sich in Calvis Schulter bohrte. Dann sah er kalt zu Eleonore. Du kannst mich nicht töten, dafür bist du zu feigemeinte er siegessicher.

Oh ja? Weißt du wo ich war? Ich war im Norden und hab Männer abgeschlachtet, die drei mal so breit waren wie du. antwortete sie kalt und rammte ihm ihr Schwert in die Schulter. Und die Aktion gerade war ganz schön dumm von dir. Du solltest meine Freunde nicht verletzen wenn ich dir ein Schwert an die Kehle halte. Dann zog sie ihr Schwert herzlos aus seiner Schulter und bohrte es durch seine Brust. Und jetzt ersaufe an deinem Blut. Damit lief sie zu Anders und nahm die Schlinge von seinem Hals, sowie die Fesseln an seinen Handgelenken ab.

Falk machte sich ebenso daran, Calvis zu befreien, damit er sich sofort um Marissa kümmern konnte.

Calvis zog den Dolch aus seiner Schulter und befreite Marissa. Es tut mir so leid... flüsterte er immer wieder und versuchte sie dann wenigstens zu stützen.

Anders lachte, hob sie hoch und küsste sie. Ich wusste du wirst es schaffen flüsterte er ihr ins Ohr als er sie wieder in den Armen hielt.

Marissa fiel an Calvis Brust da ihre Beine sie nicht tragen konnte. Ihr Gesicht war rußig und manche Haarspitzen zusammen geschmolzen. Aber sie lächelte Calvis glücklich an.

Eleonore lachte und drückte sich kurz an ihn.

Ich möchte ja nicht die Feierlaune verderben, aber wir sollten schnell zu den Pferden und fort von hier... meldete sich Falk und sah die stumm gaffenden Menschen kurz an.

Ehe der König oder irgendwer anders noch irgendwas sagen konnte, nahm Calvis Marissa, trotz seiner Schulter, auf die Arme und lief sofort den anderen Spielmännern hinterher, die sie zu den Pferden führten.

Anders schnappte sich Eleonore und schneller als die Wachen auf die Pferde kommen konnten, war die Bande verschwunden.